Vorbericht zum Laienspiel der JF und FF Herkensen
Dewezet (12.12.2007) - „Taube Nüsse“ und Deppenhaftes
Traditionelles Laienspiel in Herkensen
„Hä? Wos is’, Depp, dammischer?“ „Hä? Schnack mal lauter, oller Dösbaddel!“ „Hä?“ „Lauter!!!!“ „Hä???“ „O, haua, haua, der is’ ja noch tauber als ich!“ „Hä?“… Der Schwerhörige auf der Bühne ist seit jeher Garant fürs Ablachen bis zu Seitenstichen. Zwei „taube Nüsse“ gleichzeitig sind der absolute Brüller. „Ich kriege die Krise!“ Zwischen Altbauer Michel, Reinhold Hocke, und dem simulierenden Möchtegernschwiegersohn Ole, Lars Wiemann, leidet Knecht Wastl alias Dennis Seeger als Dritter arge Trommelfellqualen, ist Tochter Anna, Cordula Stief, die lachende Vierte.
Schon während der Proben wird gelacht
Gelacht hätten sie alle vier schon jetzt so viel wie noch nie während der Proben, erzählt Lars Wiemann – neben Alexandra Pulst Spielleiter – im Herkenser Feuerwehrhaus: Nicht nur wegen der Crux der schwächelnden Gehörgänge oder der unvermutet bitteren Stunde der Wahrheit, wenn es dem Michel zunächst wie Schuppen aus den Ohren, dann von den Augen fällt. Sondern auch wegen der gelungenen Sprachspielereien, einer köstlichen Melange vom friesisch Platten bis oberbayrisch Alpinen, von Wastl bis Wurschtl.
„Dammischer Depp“ lässt sich der Michel in der Öffentlichkeit allerdings nur einmal sagen – wenn am Samstag nach dem 3. Advent um 18 Uhr wieder zum traditionellen Laienspielabend in Buchheisters Schmiede nach Herkensen eingeladen wird. Die Gaudi ist programmiert, nicht nur durch Dösbaddel und Depp. Auch bei Familie Meckerer, in Szene gesetzt durch Wilfried Kallies, Alexandra Pulst sowie Silke Lenkeit und dem Mutter-Sohn-Gespann Eleonore alias Manuela Knaak mit Heinz-Dieter, Wolfgang Bierwirth, im Spanienurlaub bei Pedro, Karsten Hocke, geht es zwar weniger auf die Ohren, aber nicht minder lebhaft zu. Da wird jedes nur irgendwie passende Klischee süffisant bedient, vom spanischen Gigolo über die „beklemmenden“ Tücken des Liegestuhls, das vergessene Herausziehen des Bügeleisensteckers zu Hause, das ewige Muttersöhnchen fortgeschrittenen Alters… Die Charaktere sind mitten aus dem Leben gegriffen, die Rollenbesetzungen passgenau – der Sohn, älter als die Mutter, wird auf der Bühne zum besonderen Clou. Neben den Erwachsenentruppen werden sich natürlich wie gewohnt die Jugendlichen und Kinder am 22. Dezember auf der Bühne präsentieren. Die Vorbereitungen finden wie vorweihnachtszeitüblich hinter verschlossenen Türen statt.