Funk- und Fahrübung 2016
Michael Bolte - Gemeindepressewart - Bei den vom Gemeindeausbildungsleiter, Hagen Bruns, vorgegebenen Einsatzszenarien für die Funk-und Fahrübung 2016 konnten die teilnehmenden Einsatzkräfte aus den zwölf Ortsfeuerwehren der Gemeinde Coppenbrügge nicht nur Bekanntes trainieren, sondern auch andere Sichtweisen auf Einsatzabläufe und noch nicht Allen im Umgang bekannte zusätzliche Einsatzmittel kennen lernen. Unterstützung bei der Ausarbeitung der Einsatzszenarien erhielt der Gemeindeausbildungsleiter von Freiwilligen aus den betreffenden Ortsfeuerwehren, die die insgesamt sechs Stationen auch zu betreuen hatten.
Ein bekanntes Einsatzszenario erwartete die Teilnehmer der Funk- und Fahrübung am Waldrand von Diedersen oberhalb des Mühlensieks. Die Annahme hier war ein in Brand geratener Reisighaufen. Die angenommene Windrichtung beförderte den bestehenden Funkenflug in Richtung weiterer Reisighaufen und letztendlich, sollten diese auch in Brand geraten, zum Wald. Zur Löschwasserentnahme stand ein Teich unterhalb des brennenden Reisighaufens zur Verfügung. Der Einheitsführer stand aufgrund der von ihm erkundeten Lage vor der Entscheidung mit seinen, vor dem Eintreffen weiterer Einsatzkräfte, begrenzten Einsatzmitteln eine Ausbreitung des Feuers in Richtung Wald zu verhindern oder den Brandherd zu beseitigen.
Ein in Brand geratener Bagger gehörte zum Szenario, welches in Behrensen zu bewältigen war. Zur Löschwasserentnahme konnten die Einsatzkräfte auf einen Unterflurhydranten zurückgreifen. Für den Einheitsführer war die Entscheidung zu treffen mit der auf dem Einsatzfahrzeug mitgeführten begrenzten Schaummittelmenge sofort mit einem Löschschaumangriff zu beginnen und Gefahr zu laufen, dass der erzeugte Schwerschaum nicht ausreicht den Brand vollständig zu ersticken, was eine erneute Ausbreitung des Feuers zur Folge gehabt hätte. Oder umgehend nach Erkundung der Lage die Wasserversorgung aufbauen zu lassen und weiteres Schaummittel anzufordern, um dann mit ausreichender Löschschaummenge das Feuer vollends zu ersticken. Bis zum Eintreffen des ergänzenden Vorrats an Schaummittel am Einsatzort konzentrieren sich die Einsatzkräfte auf das Kühlen der noch nicht in Brand geratenen Bauteile des Baggers und bereiten sich auf das Auffangen gegebenenfalls auslaufender Betriebsstoffe vor.
Bekannt kam das Einsatzszenario in Hohnsen dem einen oder anderen Brandschützer aus Realeinsätzen vor. Ein landwirtschaftliches Gebäude, in relativer Nähe zu einem Wohngebäude stehend, ist in Brand geraten. Entscheidung hier nach dem Grundsatz „Sichern vor Löschen“ galt es in erster Linie das Wohngebäude vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen und sich nach Sicherstellung dieser Maßnahme auf das Löschen der Scheune zu konzentrieren.
Im Feuerwehrhaus Coppenbrügge stellten die Kameraden Marc-Oliver Tesch und Jan-Erik Queren den Übungsteilnehmern die dort vorgehaltene Wärmebildkamera der Gemeindefeuerwehr Coppenbrügge vor. Die Teilnehmer hatten hier die Möglichkeit die Wärmebildkamera einmal selbst in die Hand zu nehmen um die relativ einfache Bedienung und Handhabung zu üben. Welche Möglichkeiten, aber auch welche Grenzen das Vorgehen mit der Wärmebildkamera mit sich bringt, erklärte Kamerad Queren sehr anschaulich auch mit praktischen einsatznahen Übungen.
Über das in der Gemeindefeuerwehr Coppenbrügge momentan sehr aktuelle Thema „Absturzsicherung“ konnten sich die Übungsteilnehmer in Marienau informieren. Übungsleiter Sören Lemke, selbst ausgebildet in der Absturzsicherung, erklärte den Teilnehmern die Möglichkeiten und Grenzen der Absturzsicherung, welches Einsatzgerät zur Absturzsicherung zum Einsatz kommt, sowie dessen Beschaffenheit. Mit welchem Mitteln sich jede Einsatzkraft mit der erweiterten PSA vor einem Absturz sichern kann, erfuhren die Kameradinnen und Kameraden bei einer Vorstellung auf dem Dach einer Halle der Firma WINI.
Einen Metallbrand mit Magnesium war Thema einer eindrucksvollen Übung beim alten MunDepot in Harderode. Welche Löschmittel kommen bei einem Metallbrand zum Einsatz? Was passiert wenn ein Metallbrand noch nicht komplett erstickt ist? Dies war die Fragestellung bei dieser Übung und konnte auch gleich praktisch in Erfahrung gebracht werden. Erläuterung besonderer Eigenheiten und Vorgehensweisen bei Metallbränden waren weiterhin Gegenstand der Übung.