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Großbrand-Szenario hält Feuerwehr in Atem
 
Datum: 15.10.2004 | 18:00
Einsatzart:Übung
Einsatzort:Bad Pyrmont
Kräfte:1/129
Ortswehr(en):4. Zug
 
 

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Dewezet (18.10.2004):
Vom Rauch eingeschlossene Menschen schrien verzweifelt um Hilfe, ein im Waldgebiet abgestürztes und dabei schwer verletztes Mädchen lag in schwer zugänglichem Gelände hilflos zwischen Bäumen und Geäst - all diese Notfälle waren inszeniert von Bad Pyrmonts stellvertretendem Stadtbrandmeister Klaus Vogt. Er hatte sie ausgearbeitet, die zur Alarmübung angerückten Einsatzkräfte der Kreisfeuerwehrbereitschaft Ost und die Freiwillige Feuerwehr Bad Pyrmont sowie Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes mussten die schwierigen Aufgaben bewältigen.

Nach einem schweren Gewitter kam es durch Blitzschlag zu einem Feuer im zweiten Obergeschoss des "Bettenturms" des ehemaligen Sanatoriums "Am Bomberg", wobei auf den darüber befindlichen Etagen 20 Gästen der Fluchtweg durch das Treppenhaus verschlossen wurde - so das Szenario. Die Lösch- und Bergungsarbeiten dafür gestalteten sich für die 133 Einsatzkräfte, die mit 27 Fahrzeugen, Blaulicht und Sirene aus Bad Pyrmont, Salzhemmendorf, Coppenbrügge, Emmerthal und Bad Münder angerückt waren, als äußerst schwierig. Denn: Die vom Balkon zu rettenden Personen konnten von der 30-Meter- Leiter der Bad Pyrmonter Wehr aus nicht erreicht werden; der Untergrund unterhalb des Sanatoriums war für das schwere Gerät zu weich. Einsatzleiter, Hauptbrandmeister Frank Müller von der Salzhemmendorfer Bereitschaft orderte daraufhin die Einsatzkräfte, ausgerüstet mit schwerem Atemschutz, durch die Treppenhäuser der Gebäude zu den Eingeschlossenen. Gleichzeitig versuchten andere Trupps mit einer "Riegelstellung" zu verhindern, dass sich der Brand über den Zwischenbau auf das Hauptgebäude ausbreiten konnte.

Mensch und Material wurden stark gefordert als es darum ging, ein beim Spielen vom Gewitter überraschtes und eine Böschung hinabgestürztes Kind aus dem unwegsamen Waldgebiet am Philosophenweg, 250 Meter oberhalb des Sanatoriums zu bergen. Umgestürzte Bäume versperrten dem Rettungsdienst die Zufahrt zur Unglückstelle und mussten erst von den Kräften der Feuerwehren mit Motorsägen und per Hand entfernt werden, bevor sich Notarzt und Rettungsteam zum Verletzten - einer Puppe - abseilen, Erste Hilfe leisten und das Opfer dann zum Rettungswagen transportieren konnten.

Alles in allem eine gelungene Übung, die jedoch auch Grenzen aufzeigte, wie Kreisbrandmeister Dieter Schulz als Beobachter vor Ort hinterher erklärte: „Durch die Hanglage gab es beim Funk technische Schwierigkeiten, wodurch die Kommunikation zwischen den Einheiten zum Teil gestört war und eine reibungslose Zusammenarbeit erschwerte. Aber das sei kein Problem, denn normalerweise müsse nicht die Kreisfeuerwehr die Erstbekämpfung sichern. Bei solchen Katastrophen kommen wir ja immer erst als Ablöse, wie etwa beim Zugunglück in Bad Münder zum Einsatz und nicht als oder Erstretter, betonte Schulz.

 
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