Brand des Ratskellers in Salzhemmendorf
Fotos: Marc-Oliver Tesch | FF Coppenbrügge - Das TLF von Coppenbrügge wurde zur Unterstützung angefordert.
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Weserbergland-Nachrichten.de (09.05.2007)
Ratskeller-Saalgebäude in Salzhemmendorf heute ausgebrannt
100 Feuerwehrleute im Einsatz / Grossbrand bedrohte alten Ortskern / Giebelfront am Abend zum Einsturz gebracht / Waren Dachdeckerarbeiten der Brandauslöser?
Grossbrand im Ortskern von Salzhemmendorf. Das Nebengebäude mit Versammlungssaal des altehrwürdigen „Ratskellers“ in Salzhemmendorf ist heute nachmittag nahezu ausgebrannt. Das Feuer wurde gegen 16 Uhr entdeckt. „Innerhalb von nur fünf Minuten stand der Dachstock in hellen Flammen, das alte Gebälk brannte wie Zunder“, berichtete ein Augenzeuge. Im Verlauf des Großbrandes, der zunächst auch den historischen Ortskern gegenüber der Kirche bedrohte, stürzte krachend eine Seitenwand des Saalgebäudes in sich zusammen. Gegen 20 Uhr brach auch der inzwischen allein stehende Giebel des Gebäudes - von der Feuerwehr kontrolliert - zusammen. Dies war für die Nachlöscharbeiten erforderlich. Zu diesem Zeitpunkt war das Feuer weitgehend gelöscht. Sorgen hatte während der Löscharbeiten eine Gasleitung bereitet, die sich unter dem Gebäude befand. Aber auch diese Gefahr war dann frühzeitig erkannt und gebannt worden. Nahezu 100 Feuerwehrleute aus Salzhemmendorf und den umliegenden Ortswehren waren im Einsatz. Aus Gronau und Bad Münder waren die Drehleitern angefordert worden. Zur Brandbekämpfung war der stellvertretende Abschnittsleiter Ost, Thomas Küllig, aus Coppenbrügge hinzugestossen. „Wir konnten das Gebäude nicht retten, mussten das Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhäuser verhindern“, berichtet Gemeindebrandmeister Erwin Hennemann den Weserbergland-Nachrichten.de. Personen waren nicht unmittelbar in Gefahr. Wie es hiess, soll sich eine Tanzgruppe in dem Saal befunden haben, der regelmässig für Tanzkurse genutzt wird und sich auch wegen der zahlreichen Jahreshauptversammlungen grosser Beliebtheit erfreut. Die Tänzer und ein Bewohner brachten sich rechtzeitig in Sicherheit. Der “Ratskeller“ als beliebte Speisegaststätte und Treffpunkt der Honoratioren des Dorfes ist erkennbar im Dachbereich in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Ursache des Feuers ist noch nicht bekannt. Ebenso konnten noch keine Aussagen zum Schadensumfang gemacht werden. Nach unbestätigten Informationen soll es im Verlauf des Tages Dachdeckerarbeiten auf dem Dach des Saalanbaus zum „Ratskeller“ gegeben haben.
Spätausgabe Weserbergland-Nachrichten: Löscharbeiten dauern an (10.05.2007)
Brandwache am "Ratskeller" bis in den frühen Morgen / Zahlreiche Feuerwehrkräfte noch im Einsatz / Exklusiv-Gespräch mit Brandopfer
Noch immer sind die Feuerwehrkräfte an der Grossbrandstelle "Ratskeller" im Ortskern von Salzhemmendorf im Einsatz. Es ist jetzt kurz nach Mitternacht und sie werden bis in den frühen Morgen Brandwache halten. Das Rote Kreuz aus Marienau hat die großflächige Ausleuchtung der Einsatzstelle übernommen und versorgt die Einsatzkräfte routiniert mit warmen Speisen und Getränken. Der Schadensumfang wurde am Abend seitens der Polizei mit 100 000 Euro nach "ersten Schätzungen" angegeben. Die Weserbergland-Nachrichten.de werden noch im Lauf der Nacht über ein Gespräch berichten, das sie nach 22 Uhr exklusiv mit dem schwer getroffenen Eigentümer des Salzhemmendorfer Ratskellers an der Brandstelle geführt haben. (Beachten Sie auch den bereits veröffentlichten ausführlichen Bericht vom späten Nachmittag über die Löscharbeiten.)
Brandursache: Polizei sieht deutlichen Zusammenhang mit Dacharbeiten (10.05.2007)
Der Polizeibericht zum Ratskeller-Brand im Wortlaut / Schaden zunächst mit lediglich 100 000 Euro angegeben
Für die Polizei scheint es inzwischen klar zu sein, dass der Gebäudebrand im Gaststättenkomplex "Ratskeller" in Salzhemmendorf im eindeutigen Zusammenhang mit Dacharbeiten auf dem betroffenen Saalanbau steht. Auch wird bereits ein Sachschaden genannt, der auf 100 000 Euro beziffert wird. Eine Schadenssumme, die allerdings schon von der Optik her an der untersten Schadensgrenze angesiedelt scheint. Da ein Gebäude völlig ausgebrannt, das andere schwer in Mitleidenschaft gezogen worden ist, dürfte der endgültige Brandgesamtschaden merklich höher ausfallen. Hier der Polizeibericht von Pressesprecher Jörn Schedlitzki aus Hameln. Er stammt vom frühen Abend: "Ein Gasthaus in der Hauptstraße wurde am Mittwoch, 9.5.2007, durch ein Schadensfeuer nahezu vollständig zerstört. Nach den bisherigen Ermittlungen der Tatortgruppe der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden geriet nach Dacharbeiten (Verlegen von sogenannten Schweißbahnen) gegen 16 Uhr das Dach eines Nebengelasses der Gaststätte in Brand. Von dort griff das Feuer auf den Dachstuhl des angrenzenden Gasthauses über und verursachte letztlich erheblichen Gebäudeschaden. Nach ersten Schätzungen dürfte der Sachschaden über 100.000 Euro betragen. Personen wurden durch den Brand nicht verletzt. Derzeit (Stand 19 Uhr) prüft das Technische Hilfswerk, ob der Dachgiebel der Gaststätte zur Unfallverhütung eingerissen werden muss. Der Brandort wurde durch die Tatortgruppe der Polizei beschlagnahmt. Die Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung dauern an. Nach Abkühlen der Brandstelle wird das Fachkommissariat für Branddelikte eine weitere Brandschau durchführen."