85 Jahre Freiwillige Feuerwehr Dörpe
Dewezet (10.06.2010) - Bei Alarm ist dieser 85-Jährige der Erste
Von Kindesbeinen an interessierte sich der 85-jährige Werner Bruns aus Dörpe für die Feuerwehr in seinem Wohnort. Eintreten konnte er aber erst mit 18 Jahren, und das verschob sich auch noch leicht, da er als Soldat in den letzten Krieg ziehen musste. Unter Brandmeister Friedrich Wittkopp erlebte Bruns dann seine ersten aktiven Jahre als Feuerwehrmann. „Wenn ich das mit heute vergleiche, muss ich sagen, die Veränderungen in der Feuerwehr sind enorm“, sagt Bruns. Damals, in den Nachkriegsjahren, habe es in Dörpe noch keine Sirene gegeben, die kam erst 1953. Der Alarm wurde mit einem Horn durch einen durch das Dorf laufenden Feuerwehrmann ausgelöst. Dann hieß es Laufen und Rennen zum Spritzenhaus und die Handdruck-, ab 1949 die Motorspritze, mit Manneskraft zum Brandort ziehen. „Wurde die dann am Gelbbach bei uns hier eingesetzt, brauchte das schon 20 Mann zum Ziehen“, erinnert sich Bruns. Und wenn der Einsatzort außerhalb des Ortes lag? Ja, dann kam ein Telefonanruf und die Pferde wurden eingespannt. „Doch wenn wir dann am Brandort ankamen, war das meiste schon abgebrannt.“ An seinen ersten Einsatz erinnert sich Bruns noch genau. „Das war im Herbst 1949 hier im Dorf ein Scheunenbrand. Da hatten wir Gott sei Dank schon die Motorspritze.“ Abgebrannt sei die Scheune aber trotzdem. Die Kriminalpolizei sei auch sofort vor Ort gewesen und habe den Brandbekämpfern verboten, die massive noch stehende Stirnwand der abgebrannten Scheune einzureißen. „Als die Kripo dann weg war, haben wir die Wand doch eingerissen“, sagt Bruns und lächelt. So sei das damals gewesen, sagt er. Da habe die Feuerwehr noch eine wesentlich größere Bedeutung im Ort gehabt. Die Kameradschaft stand über allem, und die Feuerwehr sei die bestimmende Organisation im Ort gewesen. Sie habe Feste, Theater und Vergnügen organisiert, was die Dorfbevölkerung in den tristen Nachkriegsjahren gerne angenommen habe. „Als es den Menschen dann wieder gut ging und sie mobiler wurden, ließ dieser Zusammenhalt leider nach.“
1962 wurde Bruns zum Gerätewart der Feuerwehr in Dörpe gewählt und übte dieses Amt bis zu seiner Feuerwehrpensionierung mit 62 Jahren aus. Jetzt ist er Mitglied in der Altersabteilung. Selbstbewusst stellt er: „Ich möchte behaupten, ich könnte heute noch Dienst machen, aber ich darf ja nicht mehr.“ Trotzdem ist er noch der wichtigste Mann. Ob Tag, ob Nacht, ob Sturm, ob Regen oder Schnee – Werner Bruns ist auch heute noch der erste bei Alarm am Feuerwehrhaus und schließt das Tor auf – und die Aktiven können ohne Zeitverlust ausrücken. Am Wochenende feiert Werner Bruns übrigens seinen 86. Geburtstag.
Die Feuerwehr Dörpe feiert ihr 85-jähriges Bestehen mit dem Kommers am Samstag um 18 Uhr und anschließendem Festball. Am Sonntag ist der Festumzug um 14 Uhr. Ab 20 Uhr die Disco. Das Fest endet Montag mit einem Katerfrühstück um 10 Uhr und Umzug der örtlichen Vereine um 14 Uhr.
Dewezet (23.06.2010)
Asterix bei den Dörpern – wenn sie feiern, dann richtig
Die Dörper feierten das Doppeljubiläum von Freiwilliger Feuerwehr (85) und Musikzug (50) drei Tage und zwei Nächte bei Kommers, Tag der offenen FFW-Tür, Tanz, Umzügen, Katerfrühstück, Rummelplatz und über 1000 Gästen. „Was nichts Besonderes ist“, erinnert sich Werner Bokelmann. Er muss es wissen, weil er als gebürtiger Dörper, heute kurz vor seinem 90. Geburtstag, bereits als vierjähriger alle fünf Jahre mitmarschiert ist. Der dorfinterne Spaßumzug am Montag hatte es in sich. Dabei hatten nicht nur Männlein und Weiblein Rock, Hose und Brüste ausgetauscht, sondern sich auch wehrhaften Gallier nach Jahrhunderten an den Nesselberg gebeamt. Obelix und Asterix, Miraculix, Majestix, Methusalix – bis auf Idefix fehlte niemand der Zaubertranktruppe. Tempora mutantur: In vergnügter Harmonie mit Cäsar und Kleopatra, den weißen Engeln vom Roten Kreuz neben Fußball-WM-Fans und historischen Feuerwehrmännern an der Tragkraftspritze sowie den schönen Maderln von Dörpe wurde gefeiert, bis die Augen tränten. Ein Asterixband, der noch geschrieben werden müsste, „Asterix bei den Dörpern“. 28 Vereine nahmen an der Feier teil: ein Bullenschlucksortiment der Schützen aus Ehrenburg (Kreis Diepholz) als Geschenk beim Kommers war Erstlingsgabe. Die Liste der Glückwünsche aus Kreisen der Politik (Hans-Ulrich Peschka Gemeindebürgermeister, Karin Dröge, Ortsbürgermeisterin, Thorsten Kellner, stellvertretender Landrat, CDU, Michael Huisgen, FDP) und der Feuerwehren (Thomas Küllig, Kreis, Gemeindebrandmeister Walter Schnüll) ließ sich nur noch toppen von der Liste der Geehrten und Beförderten:Für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Dörpe wurden die Hauptfeuerwehrmänner Wilhelm Exner, Claus Weber und Manfred Urbisch geehrt, für 40 Jahre aktiven Dienst Brandmeister Bernd Gänger und Oberfeuerwehrmann Klaus Weber. Jens-Torsten Silex wurde zum Hauptlöschmeister, Bernd Geißler zum Löschmeister befördert. Über die seltene Ehrung, wobei sich alle Anwesenden von den Plätzen erhoben, freute sich Werner Bruns (86). Er ist seit 65 Jahren Mitglied in der Feuerwehr Dörpe. In der musikalischen Abteilung ging der Dank an die Musikzuggründer Ernst Holweg, Heinz Vollmer, Werner Bokelmann, Hildebrand von Breitenbuch, Willibald Peschka, Walter Laubinger, Wilhelm Exner, Helmut Menzel, Kurt Knoke und Werner Claus. Julia und Fritz Zerrfuchs wurden zu Hauptmusikerin und Hauptmusiker befördert, Amonia Holweg und Kornelia Zukowski zu Musikerinnen. Ehrungen gab es für Olaf Rose (25 Jahre aktive Musik), Wilhelm Rose, Werner Claus, Heinz Vollmer, Manfred Urbisch und Wilhelm Exner (alle 50 Jahre aktive Musik). In seinem Rückblick auf 85 Jahre beschränkte sich Ortsbrandmeister Bernd Geißler auf Eckdaten. Musikzugführer Michael Kämmerer erinnerte an die Dirigenten. „Harte Hunde waren darunter, die uns kräftig die Leviten geblasen, aber letztlich zu dem gemacht haben, was wir heute sind!“
Weitere Fotos auf der Homepage der [url=www.ff-doerpe.de/Die ersten Bilder vom Feuerwehrfest.htm]Freiwilligen Feuerwehr Dörpe[/url]