Scheunenbrand in Hohnsen
Cord Pieper - Heute gegen 12:39 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren Hohnsen, Coppenbrügge und Herkensen mit einer Feuermeldung nach Hohnsen alarmiert. Kurz nach der ersten Alarmierung musste durch die ersten Rückmeldungen weiterer Anrufe, das es sich um einen Scheunenbrand in voller Ausdehnung handelt, die nächst höhere Alarmschleife (12:41 Uhr) mit den Brandschützern aus Bäntorf, Behrensen, Bisperode, Brullsen und der Drehleiter aus Bad Münder ausgelöst werden. Nach Ankunft der ersten Einsatzkräfte konnte festgestellt werden dass der Dachstuhl in Vollbrand steht und der Eigentümer mehrere landwirtschaftliche Geräte noch aus der freistehenden Scheune auf dem Gehöft gerettet hatte. Kurzzeitige Meldungen ein 8 jähriger Junge sei vermisst bewahrheiteten sich glücklicherweise nicht, so dass die Brandbekämpfung, nach der Suche kurzzeitig auch in der Scheune unter Atemschutz, wieder aufgenommen werden konnte. Bereits zu diesem Zeitpunkt war die Gefahr der Ausbreitung durch die örtliche Bebauung und die ersten Löschangriffe ausgeschlossen.
Da die Zwischendecke des Fachwerkbaus das Löschen von oben von der Drehleiter aus auch nach geraumer Zeit mit Netzwasser nur bedingt zuließ und auch von Außen kein endgültiger Löscherfolg abzusehen war, mussten mehrere Holzbalken und Querverbinder an der Rückseite des Gebäudes mit einem Trecker und einem Drahtseil eingerissen werden. Ziel dieser Maßnahme war an die in der Mitte der Scheune gelagerten Strohbunde und an das im hinteren Teil gestapelte Brennholz zu gelangen. Das mit einem Radlader vom Bauhof abgetragene Brandgut konnte so auf einer angrenzenden Weide sicher abgelöscht werden. Erst gegen ca. 20:00 Uhr konnte dann die Brandstelle, die mittlerweile vom Stroh durch den Radladereinsatz geräumt war, alleinig durch die Ortsfeuerwehr Hohnsen übernommen werden. Eine Brandwache wird die ganze Nacht durch immer wieder aufflammende Glutnester ablöschen müssen und bis in den morgigen Tag hinein vor Ort bleiben müssen.
[url=www.dewezet.tv/viewvid/1404/1/grossfeuer-wuetet-auf-bauernhof---erste-meldung-]Video der Dewezet[/url]
Jörg Grabandt | Medienbetreuer der Kreisfeuerwehr Hameln-Pyrmont:
Am Sonntag, 01.05.2011 gegen 12:40 Uhr wurde die FF Hohnsen zu einem Scheunenbrand gerufen. In Sichtweite des Feuerwehrhauses war die Scheune eines landwirtschaftlichen Anwesens aus bislang ungeklärter Ursache in Brand geraten.
Zunächst gingen die Einsatzkräfte von einem vermissten Kind aus und unternahmen beherzte Lösch- und Suchversuche in der brennenden Scheune.
Bereits kurze Zeit später wurde der Junge jedoch wohlbehalten hinter dem Haus aufgefunden.
In der Scheune waren neben landwirtschaftlichen Geräten auch große Mengen Stroh und Brennholz gelagert. Entgegen ersten Vermutungen lagerten in der Scheune kein Dünger oder Benzin. Dem Besitzer gelang es noch mit einem Trecker zwei Anhänger aus der brennenden Scheune zu holen, bevor das Betreten durch die Rauchgase nicht mehr möglich war.
Zur Unterstützung forderte Einsatzleiter Gemeindebrandmeister Walter Schnüll die Ortsfeuerwehren aus Coppenbrügge, Bisperode, Herkensen, Bäntorf, Brullsen und die Drehleiter aus Bad Münder an.
Trotz des massiven Aufgebots der über 100 Einsatzkräfte konnte nicht verhindert werden, dass die Scheune ein Raub der Flammen wurde. Die umliegenden Gebäude in der dichten Ortsbebauung konnten jedoch vor den Flammen geschützt werden.
Durch den starken Wind und die erhebliche Rauchentwicklung mussten viele Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz vorgehen, um in die Nähe des Feuers zu gelangen und es gezielt bekämpfen zu können.
Mit Hilfe der Drehleiter aus Bad Münder wurde später ein Wasser-Schaummittel-Gemisch auf das brennende Stroh aufgebracht, um die Löschwirkung zu unterstützen.
Während des Einsatzes krachten mehrmals ganze Strohlagen aus dem Dachbereich auf den Scheunenboden. Zur Vorbeugung wurden die einsturzgefährdeten Teile der Scheune mit Hilfe eines Treckers eingerissen. Dies erleichterte den Einsatzkräften den Zugang zu dem noch glimmenden und qualmenden Stroh. Die Brandreste wurden von einem Radlader auseinander gefahren und auf einer Wiese abgelöscht.
Der Einsatz war gegen 17:00 Uhr beendet.
Dewezet (01.05.2011):
Großfeuer wütet in Hohnsen - erste Meldung: "Kind vermisst!"
Ein Großfeuer hat am Sonntagmittag in Hohnsen eine Scheune auf dem Bauernhof Bartling an der Tinnenstraße zerstört. Der erste Notruf lief um 12.39 Uhr bei der Regionalleitstelle "Weserbergland" in Hameln auf. Eine junge Frau meldete: "Unsere Scheune brennt!" Zur Stunde (15.30 Uhr) dauern die Löscharbeiten, an denen mehr als 100 Feuerwehrleute aus Hohnsen, Coppenbrügge, Behrensen, Herkensen, Bäntorf, Bad Münder und Brullsen beteiligt sind, noch an. Zu Beginn des Löscheinsatzes wurde es dramatisch, weil ein achtjähriger Junge vermisst wurde.
Gemeindebrandmeister Walter Schnüll und Kreisbrandmeister Frank Wöbbecke ließen Teams für einen Sucheinsatz im Dorf bilden. "Ein Löschtrupp hat anfangs unter Einsatz seines Lebens in der brennenden Scheune gelöscht und dort nach dem Kind gesucht", berichtete Wöbbecke. Einige Minuten später sei der Sohn des Landwirts, der auch Ortsbrandmeister von Hohnsen ist, hinter dem Bauernhaus entdeckt worden, sagte ein Polizeibeamter. In dem Gebäude verbrannten nach ersten Erkenntnissen landwirtschaftliche Geräte, Treckerreifen, Stroh und eine vermutlich geringe Menge Flüssigdünger. Gelbe und schwarze Rauchwolken stiegen auf. Dem Landwirt sei es gelungen, noch Anhänger aus der Scheune zu bergen, hieß es.
Dewezet (02.05.2011):
Nach Großfeuer: Brandermittler suchen in Ruine nach Spuren
Auch 24 Stunden nach dem Ausbruch des Scheunenbrandes auf einem Bauernhof an der Tinnenstraße in Hohnsen schwelten Montagmittag immer noch einige Glutnester, hielt die Ortsfeuerwehr Brandwache. In der Nacht hatten die Freiwilligen mehrfach kleinere Feuer löschen müssen. Das aus dicken Eichenbalken und Backsteinen errichtete Gebäude liegt in Schutt und Asche.
Dem Landwirt war es noch gelungen, mit einem Trecker zwei Anhänger aus dem großen Fachwerkgebäude zu ziehen. Eine Frontgabel, ein Miststreuer, eine Drillmaschine und diverse Reifen wurden jedoch ein Raub der Flammen. Um brennendes Stroh und glimmendes Brennholz besser löschen zu können, hatten die Feuerwehrleute am Sonntagnachmittag den verkohlten und einsturzgefährdeten Dachstuhl mithilfe eines Traktors eingerissen. „Mit einem Radlader wurden Balken, Holzscheite und ausgebrannte Maschinen aus der Scheune geholt, auf eine Wiese gekippt und dort abgelöscht“, sagt Gemeindebrandmeister Walter Schnüll. Mehr als 100 Freiwillige aus Hohnsen, Herkensen, Behrensen, Coppenbrügge, Bäntorf, Bisperode, Brullsen und Bad Münder waren im Einsatz. Um 20 Uhr rückten die letzten Verstärkungskräfte ein.
Die Schadenshöhe stand gestern noch nicht fest. Am Vormittag hatten Brandursachen-Ermittler in der Ruine nach Spuren gesucht und den Besitzer der Scheune – er ist der Ortsbrandmeister von Hohnsen – befragt. „Auch nach der Brandschau ist die Ursache des Feuers weiterhin unklar“, sagte Oberkommissar Jörn Schedlitzki. „Es gibt bislang keine Hinweise auf Brandstiftung.“ Ein technischer Defekt könne derzeit nicht ausgeschlossen werden.