JHV JF Brünnighausen
Dewezet (Wir von hier 19.02.2015) - Das stärkste Team im Landkreis
Jugendfeuerwehr Brünnighausen kooperiert mit der Jugendfeuerwehr Herkensen
Mit einem Plus von acht Mitgliedern im vergangenen Jahr verzeichnet die Jugendfeuerwehr Brünnighausen eine Zunahme von 33 Prozent und ist gleichzeitig die größte Jugendfeuerwehr im Landkreis. 9788 Dienststunden wurden 2014 insgesamt geleistet, 306 durchschnittlich von jedem einzelnen Mitglied. Dazu gehörten 3193 Stunden in feuerwehrtechnischem Dienst, 6451 allgemeine Jugendarbeit, 144 Stunden soziales Engagement. „Wir sind weiblich/männlich auch ohne Quote perfekt pari pari aufgestellt“, sagt Jugendwart Jens Quast. Trotz der erfreulichen Entwicklung der Mitgliederzahlen in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Herkensen werde die Mitgliedergewinnung auch im Jahr 2015 Schwerpunkt neben den zahlreichen Wettbewerben und anderen Veranstaltungen sein.
2014 konnte die JFW Brünnighausen erstmals mit drei Wettkampfgruppen bei Gemeinde-, Kreis- und Freundschaftswettbewerben antreten, berichtet Schriftführerin Nina Schweinebart in ihrem ausgesprochen bunten Jahresrückblick:
Boßelturnier in Behrensen und Bessingen, Ostereier verstecken beim Osterfeuer, Pfingstzeltlager auf dem Reservistengelände für den Spaß und zur intensiven Wettkampfvorbereitung im Frühjahr.
Im Sommer wurden bei den Gemeindewettkämpfen der 3., 4. und 8. Platz erreicht, bei den Kreiswettkämpfen der 6., 14. und 35..
Beim Kreiszeltlager in Oldendorf stand in erster Linie Spaß auf dem Programm aber auch eine Mottoshow, bei der jede JFW ein Land darstellen sollte. Die „DDR“ der JFW Brünnighausen mit Zäunen und Wachtürmen wurde mit dem zweiten Platz belohnt.
Am Abend des Kreissternmarsches im Herbst gab es einen 3. Platz fürs Schläuche flechten, Leinen werfen und die Vorführung eines Minilöschangriffs, später den Fackelumzug am „Tag der Kulturen“ in Coppenbrügge.
Laternenumzug, Wikingerschachturnier, 15-jähriges JFW-Jubiläum in Diedersen und 40-jähriges der JFW Behrensen waren Termine im Oktober. Im November schloss sich eine Einsatzübung mit Wasser für die gesamte JFW der Gemeinde bei WINI an, bevor die Brünnighäuser zum wiederholten Mal das Fußballturnier in Emmerthal gewannen.
Am Ende der Jahreshauptversammlung steht viel, aber erfreuliche Arbeit für den Gemeindejugendfeuerwehrwart und stellvertretenden Gemeindebrandmeister Cord Pieper an: „So viele Auszeichnungen gibt es auch nicht wirklich bei jeder Hauptversammlung“, schmunzelt er und verleiht Urkunden und Abzeichen:
Die Jugendflamme 1 für Marvin Bruno, Noah Detert, Charlotte Drees, Anna Gelke, Susan Hashemzadah, Lavinia Kaminski und Laura Klemt.
Die Jugendflamme 2 für Vincent Freier, Anna Lena Koch, Maria Franziska Koch, Clara Meyer, Chris Ogermann, Colin Reineke und Katharina Schrader.
Die Jugendflamme 3 für Phillip Thomas, Sönke Rönau, Victoria Rauhut, Michell Hermsen, Pete Reineke, Nina Schweinebart und Pascal Hölscher. Träger der Leistungsspange sind Phillip Thomas, Maria Franziska Koch, Fin Luca Göbel, Colin Reineke, Pascal Hölscher, Chris Ogermann, Sönke Rönau und Nina Schweinebart.
Zwergdorf ist Jugendfeuerwehrriese im Landkreis
„Ihr seid im Landkreis die Nummer eins“, ruft Kreisjugendfeuerwehrwart Thomas Kurbgeweit in die Mehrzweckhalle Brünnighausen. Während die Jugendfeuerwehr (JFW) Hameln-Pyrmont im Vorjahr um 14 Prozent auf 852 Mitglieder schrumpfte, legte die Jugendfeuerwehr Brünnighausen in den letzten zwei Jahren um satte 33 Prozent von 24 auf 32 JFWler zu und ist damit die mitgliederstärkste im Landkreis. „Eine absolute Ausnahmeerscheinung“, verkündet Kurbgeweit. Und die fast vollständig versammelten 32 orangefarbenen Schulterstücke längs der Tischreihen straffen sich deutlich, die fast 32 Rücken unter den blauen Uniformen werfen sich in die Brust, Betreuer und Eltern strahlen vor Stolz, Gäste aus Politik und Kreiskommando zollen lautstark Anerkennung. Zahlen und Daten, die die Jugendfeuerwehr Brünnighausen schreibt, sind über Landkreisgrenzen hinaus außergewöhnlich. Auf deutlichem Wachstumskurs und damit gegen den Trend der Zeit. Jugendwart Jens Quast bilanziert: „Jeder siebte Brünnighäuser Haushalt, also 15 Prozent, stellt aktuell ein Mitglied der JFW.“ Was sich sehen lassen könne. Einsame Spitze, in der Tat. In Hameln (21 Mitglieder) ist es nur jeder 384ste Haushalt entsprechend 0,26 Prozent, Aerzen (21) erreicht 1,15 Prozent, Bisperode (27) immerhin 4,8 und Diedersen (22) schafft gerade eben die 10-Prozent-Marke. Während sich das Demografieproblem überall in der sogenannten „Fläche“ jenseits der Ballungszentren verschärft, stehen auch im Weserbergland die Freiwilligen Feuerwehren durch Überalterung der Kameraden mit zunehmend spärlicherer Besetzung auf dem Schlauch und beklagen verbreitet Mitgliederschwund. Gleichzeitig hält sich die Begeisterung des jugendlichen Nachwuchses in altersbedingten Grenzen. Spätestens mit der Pubertät, stellen Jugendwarte wie Thomas Kurbgeweit landauf landein fest, verliert Benjamin Blümchens vorbildlicher Einsatz beim Löschen der brennenden Schule an Coolness und die Austrittsquoten steigen. Die Jugendfeuerwehr mit Rekrutierungspotenzial für die Einsatztruppe schrumpft, weil sich Jugendliche überall die Zeit vertreiben wollen, aber nicht unbedingt beim Gerätekundeunterricht der FFW. Ebenso wie auch freiwillige Betreuer der Jugendfeuerwehrgruppen nicht immer und überall die Feuerwehrtore einrennen. Hinzu komme, so Kurbgeweit, die Leistungsverdichtung mit höheren Anforderungen in der Schule. Die lasse spätestens, wenns dann zum Abi gehe, immer weniger Zeit.
Worin das Geheimnis des Brünnighäuser Erfolgs liege? Am Kopf, lächelt er, denn der Fisch fange auch bei der Feuerwehr vom Kopf her zu stinken an: „Es braucht einen, der nicht nur 08/15-Ideen im Kopf hat, sondern solche, die gerade bei seiner Gruppe ins Schwarze treffen. Der gute Draht zu den Jugendlichen ist wichtig, ebenso ein engagiertes Betreuerteam und natürlich dieses bekanntermaßen einzigartige Brünnighäuser Miteinander, von dem man jedem anderen Ort ein Stückchen wünscht.“ Alles zusammen sei ein Ausnahmepaket, so Kurbgeweit. Dreimal pro Woche mit gleich drei Mannschaften und diversen Erfolgen für Wettkämpfe üben, aber auch Weihnachtsbäume entsorgen, sich sozial und bei diversen Veranstaltungen engagieren oder bei natürlich kostenfreier FFW-Mathe- oder Physiknachhilfe pauken: „Es macht einfach einen Riesenspaß. Wir sind alle miteinander ein vielseitiges, tolles Team, lieben technische Ausbildung mehr als Kekse backen oder Karten spielen und sind immer unter den Top Ten bei Wettkämpfen.“ Victoria Rauhut(19), nach 9 Jahren JFW mittlerweile in der Einsatztruppe und Betreuerin, hat den kometenhaften Aufstieg der Jugendfeuerwehr Brünnighausen von 7 auf 32 Mitglieder mit Jugendwart Jens Quast in nur zwei Jahren miterlebt.