Neues TSF für die Ortsfeuerwehr Harderode
Christiane Stolte - Dewezet - Die Freiwillige Feuerwehr Harderode hat einen Neuzugang erhalten. Der „Kamerad“ stammt aus Görlitz, wo er im Dezember 2015 produziert wurde. Er strahlt in einem leuchtenden Rot, und er hat erst rund 800 gefahrenen Kilometer auf dem Tacho. Klar, dass er der ganze Stolz der Wehr Harderode ist. Es handelt sich um ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) der Marke Opel Movano. Der Vorgänger, ein Ford, war kürzlich nach 35-jähriger Dienstzeit ausgemustert worden. „14 Jahre davon war das alte TSF bei uns im Einsatz“, blickte Ortsbrandmeister Friedrich Kramp bei der offiziellen Übergabe des neuen Fahrzeugs zurück. Vor einiger Zeit hätte sich niemand träumen lassen, dass die Wehr irgendwann ein neues Fahrzeug erhalten würde, musste sie doch einst wegen fehlender aktiver Kameraden um ihre Existenz bangen.
Der „Neue“ ist nahezu ein Alleskönner, denn er kann eingesetzt werden zur Brandbekämpfung, bei Hilfeleistungen, zur Baumbeseitigung und beim Beseitigung einer Ölspur. Ausgerüstet ist das Fahrzeug unter anderem mit einer Steckleiter, Schläuchen, vier Atemschutzgeräten, diversen Gerätschaften und natürlich mit der Tragkraftspritze. Auch sein Vorgänger hatte diese Eigenschaften, allerdings war er nicht mit einem Lichtmast ausgestattet, wie nun der Opel. Der ausfahrbare Strahler sorgt für mehr Helligkeit bei Einsätzen im Dunklen. Welche Handhabungen sind bei einem Einsatz mit dem TSF erforderlich, wenn die Wehr beispielsweise zu einem Brandeinsatz gerufen wird? - Das läuft dann ungefähr folgendermaßen ab: Die Kameraden rüsten sich so schnell wie möglich am Feuerwehrhaus mit ihren persönlichen Schutzausrüstungen und fahren mit einer sogenannten Staffelbesetzung, das sind sechs Personen, zum Einsatzort. Dort erkundet der Gruppenführer die Lage und teilt sie seinen Leuten mit. Der Maschinist, das ist der Fahrer des Fahrzeugs, hilft bei der Entnahme der Gerätschaften aus dem Fahrzeug und bedient die Tragkraftspritze und bei Bedarf auch den Lichtmast. Der „Angriffstrupp“ übernimmt dann die einsatzrelevanten Aufgaben, beispielsweise Menschenrettung und Brandbekämpfung im Innen- und Außenangriff. Der „Wassertrupp“ stellt indes die Wasserentnahme her, legt Schlauchleitungen und stellt den Sicherheitstrupp. Da jeder Einsatz anders abläuft, muss jeder Trupp in der Lage sein, eine andere Aufgabe zu übernehmen. „Weil das neue Fahrzeug schwerer ist als das alte, müssen die Fahrer nachgeschult werden“, betonte der Ortsbrandmeister.
Die Kosten für das neue TSF in Höhe von 55 000 Euro wurden von der Gemeinde Coppenbrügge übernommen. „Wir wünschen der Wehr allzeit gute Fahrt“, betonte Gemeindebürgermeister Hans-Ulrich Peschka bei der Schlüsselübergabe am Feuerwehrhaus Harderode. Zu den Gratulanten gehörten auch Kreisbrandmeister Frank Wöbbecke, Gemeindebrandmeister Walter Schnüll, Thorsten Kellner, der Vorsitzende des Feuerschutzausschusses, und die Ortsbrandmeister benachbarter Wehren. Die Wehren im Flecken Coppenbrügge seien gut aufgestellt, hieß es. Als nächste Wehr soll Bäntorf zu gegebener Zeit ein neues Fahrzeug erhalten.
Übrigens: Das alte TSF ist zum Verkauf ausgeschrieben. Zu den bisherigen Interessenten gehört auch ein Zirkus.
[url=www.gemeindefeuerwehr-coppenbruegge.de/index.php?site=fahrzeuge/details&fahrzeug_id=25&content=Fahrzeug%20details]Fahrzeugdetails finden Sie hier[/url]